Fachmesse für Neuheiten und Trends
Seit über dreissig Jahren arbeitet Sonja Duò-Meyer mit Porzellan.
Die Keramikerin bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Gebrauch: mal schafft sie Skulpturen, dann wieder Alltagsgegenstände. In ihrem Atelier in Wetzikon arbeitet Sonja Duò-Meyer mit einer alten Technik. Sie rollt das Material von Hand zu Wülsten und baut daraus ihre Plastiken auf. «Ich arbeite bildhauerisch», sagt sie. Ihre Gefässe bekommen einen anderen Ausdruck, als wenn sie den Ton auf der Drehscheibe verarbeitet würde.
Es entstehen bald weisse, naturbelassene, bald schwarz engobierte Objekte in einer reduzierten, fast strengen Formensprache. Die Künstlerin skizziert nicht, sie findet die Form im Prozess: «Die Übergänge und die Abschlüsse sind wichtig, die Spannung muss stimmen», beschreibt sie ihre Arbeit. Durch die Wulst-Technik entstehen unregelmässige Strukturen, die später spannende Schattenspiele auf die Oberflächen der Vasen werfen.
Sonja Duò-Meyer arbeitet jeweils an vier bis fünf Gefässen gleichzeitig. Der Wulstaufbau zwingt sie, die Objekte eine gewisse Zeit stehen zu lassen. Dazwischen brennt sie die fertigen Skulpturen im Ofen und verpasst den bereits gebrannten mit Schmirgelpapier den Feinschliff.
Skulpturen, Kunst, Vasen. Doch was sind ihre Objekte auf keinen Fall? «Massenprodukte», sagt die Künstlerin entschieden. Auch nicht die Glyzerin-Seifen, die sie zusammen mit einer Schale anbietet. Es sind ideale Mitbringsel, prädestinierte Massenware. Doch auch die Seifen gestaltet sie selbst, giesst kleine Figürchen ein, entwirft saisonale Motive. Und mit einem Holzstäbchen locht sie die einzelnen Seifenschalen – jede ein Unikat.